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Baubeginn „Sohlstabilisierung Bockum-Krefeld“

Datum 24.11.2022

Auf dem Rhein zwischen Düsseldorf Wittlaer und Krefeld Uerdingen beginnen im Auftrag des WSA Rhein Anfang Dezember Arbeiten an der Flusssohle.

Die Sohlstabilisierung Bockum-Krefeld findet zwischen Rhein-km 757,7 und 763,6 statt und ist in die folgenden drei Maßnahmenbereiche unterteilt:

• Sohlsicherung rechtsrheinisch, Rhein-km 758,1 bis 760,2
• Ausgleichsbaggerung linksrheinisch Rhein-km 760,1 bis 761,3
• Sohlaustausch, Rhein-km 761,7 bis 763,3

Die Bauarbeiten beginnen mit der Sohlsicherung bei Rhein-km 758,1 bis 760,2. Eine mit Wasserbausteinen beladene Klappschute – ein Schiff mit nach unten aufklappbarem Laderaum – wird an die zuvor festgelegten Einbaustellen fahren und dort ihre Laderäume öffnen und so die Flusssohle mit einer Schicht aus Wasserbausteinen abdecken. Zur Vorbereitung und Kontrolle der Einbauarbeiten ist zudem ein Messschiff mit einem Vermessungsteam auf der Baustelle. Ab dem zweiten Quartal 2023 ist bis zum Ende der Bauarbeiten zusätzlich ein Eimerkettenbagger auf der Baustelle im Einsatz. Er wird zu Beginn für die abschnittsweise Bearbeitung des Sohlaustausches eingesetzt. Dort werden Wasserbausteine nicht auf die Sohle aufgebracht, sondern an Stelle der vorhandenen Sohle eingebaut („Sohlaustausch“).

Im Rahmen der Sohlstabilisierung Bockum-Krefeld sollen insgesamt ca. 320.000 m³ Material aus der Sohle entnommen und dem Fluss an anderer Stelle wieder zugegeben werden. Zudem werden ca. 590.000 t natürliches Gesteinsmaterial an der Flusssohle eingebaut. Das Vorhaben erstreckt sich über den Zeitraum Dezember 2022 bis voraussichtlich Dezember 2024. Vorbereitend sind bereits Peilungen und Kampfmittelsondierungen durchgeführt worden.

Die Baumaßnahme steht im Zusammenhang mit dem Projekt „Abladeverbesserung und Sohlstabilisierung zwischen Duisburg und Stürzelberg“. Die Maßnahme ist notwendig, um die Rheinsohle vor übermäßiger Erosion zu schützen. So wird die Schiffbarkeit erhalten, Abladebeschränkungen werden verhindert und der Grundwasserspiegel in der Aue wird gehalten.

Untersuchungen der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) haben gezeigt, dass der Untergrund im Maßnahmenbereich aus einer dünnen Schicht Rheinkies besteht. Unter dieser Schicht lagern Feinsande aus dem geologischen Zeitalter des Tertiärs (vor ca. 25 Mio. Jahre), die einen geringen Erosionswiderstand aufweisen. Der aufliegende Rheinkies schützt den Feinsand noch vor der Erosion, aber die Mächtigkeit der Kiesschicht beträgt an einigen Stellen nur noch wenige Zentimeter. Durch die Baumaßnahme wird im Maßnahmenbereich eine dauerhafte Stabilisierung der bestehenden Sohle realisiert.